Information zur GCM-Nistkästen Aktion

Liebe Freunde der fliegenden Golfplatzbewohner,

zu der vor 15 Monaten begonnenen Aktion gibt es heute einen aktuellen Bericht.

Neben den zahlreichen Geldspenden von insgesamt knapp 1.500 € gab es auch tatkräftige Unterstützung einzelner Mitglieder in anderer Form. Zusätzlich half das Sekretariat bei der Spendenentgegennahme und Beschaffung. Greenkeeping unterstützte die Aktion bei der Installation der Ansitzstangen und den Kontrollarbeiten.

Es konnten insgesamt realisiert werden:
20 Meisenkästen, neu
18 Vogelkästen, renoviert
3 Steinkauzkästen, Eigenbau
8 Steinkauzröhren, neu
1 Fledermaus-Tageshotel, Eigenbau
1 Fledermaus-Tageshotel, renoviert
4 Wildbienen-Hotels, neu
10 Ansitzstangen für Greifvögel, Eigenbau
2 Futterstationen, neu

Im März 2020 erfolgte eine Teilinspektion und Nachjustierung von Befestigungen der installierten Objekte.
Im November 2020 wurde dann eine vollständige Begutachtung und Reinigungsaktion durchgeführt mit durchaus interessanten Ergebnissen. Fast alle Nistkästen und Niströhren waren belegt. Etwa die Hälfte der kleineren Vogel-Nistkästen zeigte Brutspuren in Form von noch vorhandenen ungebrüteten Eiern.
In einem Vogelkasten gab es deutlich erkennbare Kampfspuren um die Kastenhoheit.
In Einzelfällen fühlten sich dort auch Wespen, seltene Spinnen, Ohrenkneifer-Familien und andere Insekten wohl.

Steinkäuze konnten noch nicht nachgewiesen werden. Aber in einem Steinkauz-Kasten gab es ein Nest, wie es Eichhörnchen anlegen. Ein weiterer Steinkauz-Kasten war von Hornissen bewohnt.

Südlich von unserem Golfplatz konnte im März 2020 durch einen Spezialisten ein Steinkauzpärchen zwischen Golfplatz und Wülfrather Straße nachgewiesen werden. Deshalb wurden in dem angrenzenden Gebiet nahe der Spielbahnen 13 und 14 auch die meisten Nistangebote für Steinkäuze angebracht. Da Steinkäuze sehr reviertreu sind, ist abzuwarten, bis Jungvögel die Nistmöglichkeiten auf dem nahen Golfplatz entdecken und annehmen. Das kann nach Meinung des Spezialisten durchaus einige Jahre dauern.

Mit den Ansitzstangen gab es eine ähnliche Erfahrung wie bei den Steinkäuzen. Es waren anfangs keine Greifvögel auf den Julen zu finden. Krähen trauten sich als erste dorthin. Mittlerweile sind auch häufiger Bussarde dort anzutreffen. Dem Federkleid nach zu urteilen sind es die Jungvögel, die weniger Scheu vor Neuerungen haben und diese Jagdhilfe nutzen.

Die Ansitzstangen sind imprägniert, gut im Boden verankert und daher für die nächsten 5-10 Jahre wartungsfrei.

Die Futterstationen werden sehr gut angenommen und es bedarf regelmäßigen Nachschubs an frischen Körnern. Das neue Futterhäuschen auf der Terrasse wurde nach Installation sehr schnell frequentiert. Kleinvögel haben offensichtlich weniger Scheu vor neuen Dingen. Spatz, Meise und Dompfaff sind dort häufig aus der Distanz zu beobachten.

Das alte, bereits vor unserer Aktion vorhandene Futterhaus zwischen Spielbahn 11 und 12 erfordert in naher Zukunft eine Neuinvestition. Es ist nicht mehr renovierbar und wird aktuell mit improvisierten Mitteln zusammengehalten. Der Rot-Reiher bewacht es in der Zwischenzeit. Beeindruckend ist, dass dieses Kunstobjekt auch nach 2 Golfsaisons noch keine „Flügel“ bekommen hat.

Auch die kleinen Wildbienenhotels wurden zügig angenommen und waren bereits nach relativ kurzer Zeit mehr oder weniger belegt. Positiv wirkten sich hierbei die Wildblumenflächen aus.

Das bereits existierende, große Insektenhotel an Bahn 10 bekam nach Rodung des Buschwerks an den Abschlägen wieder mehr Sonnenscheinstunden und wurde dadurch für Insekten wieder attraktiver.

Erfreulich ist, dass im Sommer 2020 eine zweite Imkerstation für Honigbienen auf unserem Platz südlich der Spielbahn 11 eingerichtet werden konnte.

Bleiben noch die Wildgänse, die ja auch zu den fliegenden Golfplatzbewohnern zählen. Die meisten sind zum Überwintern in den Süden geflogen. Ein paar Nilgänse sind noch geblieben und halten sich meist auf den umliegenden Feldern oder in Nähe des Wasserreservoirs auf.

Die flügellahme, kanadische Wildgans „Sieglinde“ konnte auch in diesem Jahr nicht mit in den Süden fliegen. Sieglinde hält sich aus Sicherheitsgründen fast nur in der Nähe von Teichen auf. Im Winter ist es für sie hilfreich, wenn bei Dauerfrost der Zugang zu Wasser sichergestellt wird. Futterangebote sind nur bei mehrtägiger Schneedecke erforderlich.

Die beigefügte Übersicht „Nistkästen & Co“ zeigt den Stand von Ende 2020. Die installierten Objekte sind anhand der Beschreibungen und/oder der Koordinaten gut zu finden. Eine Wiederholung der Gruppen-Wanderung (wie Ende 2019 und im Frühjahr 2020) zwecks Ortsbesichtigung ist z. Zt. leider wegen der verordneten Kontaktbeschränkungen nicht möglich.

Ein nochmaliges, herzliches Dankeschön an alle Spender und Helfer. Kommt gesund durch das Jahr 2021!

Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, auch falls Bilder von Nistkästen interessieren oder eine Wanderung im kleinen Rahmen (max. 2 Haushalte) entsprechend der geltenden Corona-Verordnung auf dem Wunschzettel steht.

Viele Grüße,

Friedhelm Reichel

E-Mail: platz@gc-mettmann.de

  

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