GCM – Steinkauzprojekt

Die letzten 2 Jahre haben es gut mit dem Steinkauz (Athene noctua) gemeint – warmes Wetter und ein ausreichendes Futterangebot waren die Basis dafür, dass viele Jungvögel überlebt haben (in schlechten Jahren liegt die Sterberate der Jungvögel bei bis zu 80%!).  
In NRW leben lt. NABU derzeit > 5.500 Steinkauzpaare, das entspricht über 60% der bundesweiten SK-Population. Grundsätzlich ändert das aber nichts an der bedrohlichen Lage für diesen kleinen Eulenvogel. Die besten Bruthöhlen findet er in alten, hochstämmigen Obstbäumen und Kopfweiden, alternativ in verschiedenen Hohlräumen an und in Gebäuden.
Aufgrund permanenter Verluste der Steinkauz-Habitate und seiner Nistplätze, u.a. durch die Umwandlung von Streuobstwiesen in Bauland, Rückgang der Milch- und Viehwirtschaft und fehlende Neupflanzungen von Kopfweiden, müssen wir mit künstlichen Nistkästen und -Röhren helfen. Ein SK-Revier beträgt ca. 3-10 ha, und enthält idealerweise 2-3 Nistkästen – einer für die Aufzucht des Nachwuchses, die anderen als Beutedepot oder Tageseinstand.  

Im letzten Jahr wurden Steinkauz „Verhör-Aktionen“ im ländlichen Bereich Mettmanns unter der Leitung von Herrn S. Franke (SK-Experte der NABU) durchgeführt. (Zum besseren Verständnis: Bei dieser Aktion werden männliche SK-Rufe durch ein Tonbandgerät in Zimmerlautstärke abgespielt; das Gehör des SK ist außerordentlich gut, so dass er die Rufe noch in einer Entfernung von 400m hört und antwortet).
Am 12. März (um 23:25 Uhr!) konnte endlich ein SK-Pärchen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Golfplatz lokalisiert werden, wodurch gute Aussichten bestehen, dass der eine oder andere Jungvogel den Weg zum GCM findet (Vorstand! Bitte Probejahr zu Sonderkonditionen anbieten!).

Dank eines beeindruckenden Spenden- und Arbeits-Engagements von Mitgliedern, konnten mittlerweile 3 SK-Kästen und 8 SK-Röhren auf dem Platzgelände angebracht werden. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für die großartige Unterstützung.

Momentan müssen wir abwarten und hoffen, dass „Athene noctua“ unseren Platz bald für sich entdeckt und lieben lernt. Ersteres kann manchmal längere Zeit dauern – bis es soweit ist, sind auch andere Gäste in den Nisthöhlen willkommen.

Halvor Hipp
19/01/2021

 

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