Meisen vs Eichenprozessionsspinner - eine pfiffige Bio-Idee

Mit Meisen gegen den Eichenprozessions-Spinner

Sie setzt Mensch und Baum böse zu. Allergische Reaktionen mit Atemnot können Sportler und Spaziergänger überraschen, wenn sie nur flüchtig unter Bäumen hergehen, die von den kleinen Raupen mit den Brennhaaren befallen sind. Bäume die mehrfach besiedelt wurden können sterben. Gründe genug, das kleine Lebewesen mit dem unaussprechlichen Namen, das nach 6 Häutungen mal ein unscheinbarer Schmetterling wird - den Eichenprozessionsspinner - nicht nur nicht willkommen zu heißen. Insektensterben hin und her. Hier sind härtere Maßnahmen angesagt. Immerhin stehen auf dem Golfplatzgelände 100 Eichen, 80 davon in Spielbahnnähe. Der GCM hat biologisch und nachhaltige Strategien, die die Golfer vor den Raupen schützen und sogar der Nahrungskette der Vögel nutzen. Das Prinzip: vorbeugen ist besser. Bisher sind nämlich noch keine der "Spinner" in Mettmann auf dem Golfplatz entdeckt worden.

Die BIO-Strategie

„Der natürliche Freßfeind der Eichenprozessionsspinner ist die Meise“, erklärt GCM-Platzwart Friedhelm Reichel, der darum Anfang Mai die ersten 35 Meisenknödel an verschiedenen Eichen deponierte. Zahlreiche weitere folgten. Die raffinierte Strategie: „Die Meisen werden durch die Knödel angelockt, und entdecken an der Eiche dann die noch viel leckeren eiweißreichen Raupen, falls vorhanden…“

Hilfreich hierbei ist sicher auch die große Mitgliederaktion, bei der im Jahr 2019 insgesamt 20 neue Meisen-Nistkästen aufgehängt und 18 dabei gefundene alte Nistkästen renoviert wurden.

Zum Schutz der Golfer markiert das GCM-Greenkeeping alle Eichen in Spielbahnnähe mit einem X. Weil die Gefahr eventuelle Nester zu übersehen auch für Experten groß ist, gilt der Tipp, in Eichennähe beim normalen Spiel lieber mal einen Ball liegen zu lassen, zu verwerfen. Eichen, die befallen sind, werden behandelt. „Sie werden mit einem biologischen Mittel bespritzt, dass nur den Raupen schadet, aber keinem anderen Lebewesen“, so Reichel.

Woher kommt der merkwürdige Name?

Der Name Prozessionsspinner kommt daher, weil die Raupen aus ihrem relativ kleinen Nest zu Tagesbeginn hintereinander (wie in einer Prozession) in die Baumwipfel hinaufklettern, die Blätter fressen und danach wieder in ähnlicher Formation zum Nest zurückkehren. Der Spinner bezieht sich auf das Spinnengewebe - ein unscheinbares Nest, welches oft nur zufällig erkannt wird.

Bäume, die teilweise oder komplett zu gesponnen sind, haben andere Verursacher (wie auch im Artikel der RP beschrieben - siehe PDF) und es sind meist andere Bäume, keine Eichen. Solche gibt es auch bei uns auf dem Golfplatz. Und sie werden oft mit befallen Bäumen verwechselt.

Der richtige Zeitpunkt ist wichtig

Die Larven werden von den Faltern, die aus den Raupen entstanden sind, in den Eichen an vielen Stellen platziert und überwintern bzw. überleben dort, falls es nicht zu kalt wird. Im Frühjahr, wenn sie wieder aufwachen, entwickeln sie sich zu Raupen und dann sammeln sie sich in den oft nicht sofort erkennbaren Spinnen-Nestern.

Das ist dann die Zeit der Meisen, um möglichst viele von den Larven zu verspeisen!!!!

Wieso ist die Raupe so gefährlich?

Es sind die sogenannten Brennhaare der Raupen, die allergischen Reaktionen bei Menschen auslösen können auch ohne jegliche Berührung.

Unsere Bitte an alle Golfer auf dem Gelände des GCM:

Wenn Sie oder Ihr einen befallenen Baum erspäht, meldet ihn bitte an uns. Am liebsten mit einem Foto und möglichst genauer Standortbeschreibung.

Dann können wir agieren - zum Wohle aller.

irina.ludewig@gmail.com

platz@gc-mettmann.de

Wie so etwas aussieht, dokumentieren wir mit den nachfolgenden Fotos.

   

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